Hofkirche: Warte, höre ich etwa Regen? Willkommen in der Hofkirche! Wie prächtig sie doch von innen aussieht! Die Hofkirche wurde von 1633 bis 1639 gebaut. Hier gibt es auch eine spektakuläre Orgel, deren Klang so manchen zum Erschaudern bringt. 1640 wurde die Hoforgel fertiggestellt und war damals die grösste Orgel der Welt. Das Gesamtgewicht der Orgel beträgt 30 Tonnen. Das ist das Gewicht von sechs Elefanten oder von 1 Million Zwerghamstern, stell dir das mal vor! (Musik) Keine Angst, es wird jetzt nicht zu regnen beginnen! Tatsächlich hat eine Regenmaschine diese Geräusche produziert. Wie das funktioniert, fragst du? Die Regenmaschine ist eine Holztrommel, die durch Orgelwind angetrieben wird. Die Holztrommel dreht sich im Kreis und Metallkugeln, die sich in der Trommel befinden, schlagen an die Wand der Trommel, die mit Blech bedeckt ist. Die Komponisten Anton Bruckner und Felix Mendelssohn haben schon auf dieser Orgel gespielt und die Komponistin und Pianistin Clara Schumann war am 4. September 1842, beim Eröffnungskonzert der erweiterten Hoforgel, anwesend. Wichtige Komponisten waren also hier in Luzern! Hören wir uns nun an, wie die Hoforgel klingt. (Musik) Clara Schumann notiert ihre Eindrücke nach dem Eröffnungskonzert. So hätte ihr Eintrag etwa aussehen können: «Wahrlich, was für ein Konzert! Die neue Hoforgel wirkt unglaublich imposant und der Klang umhüllte mich wie ein leiser Frühlingswind. Der Organist hat mich jedoch nicht immer ganz überzeugt, hätte ich doch die verschiedenen Themeneinsätze besser angezeigt. Diese Orgel ist ein unglaublich kraftvolles und auch lautes Instrument. Da muss man mit der grössten Sorgfalt spielen. Was mich jedoch am meisten fasziniert hat, war die Regenmaschine. Plötzlich, als ich dachte, das Konzert sei zu Ende, vernahm ich aus der Ferne das Geräusch von Regen. Unglaublich, wie mich dieser Moment zurück in die Gegenwart und aus dem Grübeln geholt hat. Wahrlich, die Stadt Luzern hat kulturell viel zu bieten! Ich habe mich bereits das erste Mal in diese Stadt verliebt, als ich hier mit meinem Robert war…»