Jazz «My story goes a long way back» Kennst du die Jazzkantine schon? Hier finden spannende Jazzkonzerte statt. An diesem Standpunkt beschäftigen wir uns mit einem Stück Musikgeschichte aus Amerika. Dafür gehen wir zurück in ein düsteres Kapitel der Menschheit. Wir schreiben das Jahr 1560. In diesem Jahr sollen erstmals Menschen aus Afrika entführt, mit Schiffen nach Amerika verschleppt und dort versklavt worden sein. Vor allem im Südosten der USA wurden sie als Arbeiter missbraucht, die auf den Baumwoll- und Tabakplantagen harte Arbeit leisten mussten. Die Sklaven hatten keine Rechte und wurden ihrer Freiheit beraubt. Die einzige Freiheit, die ihnen gewährt wurde, war das Singen. Doch wahrscheinlich auch nur deswegen, weil das Singen die Sklaven produktiver zu machen schien. Diese Lieder, welche auf dem Feld zur Arbeit gesungen wurden, nennt man Worksongs. Sie wurden im «call and response» gesungen, das heisst, es gab einen Vorsänger und die restlichen Arbeiter antworteten. Obwohl man um 1850 die Sklaverei nach und nach abschaffte, wurde die schwarze Bevölkerung noch lange unterdrückt und diskriminiert. Aus diesen Worksongs ist mit der Zeit der Blues entstanden. Den Blues haben, bedeutet «traurig sein» und so handelten diese Lieder oft von Heimweh, vom ungerechten Leben, der Armut oder von Misshandlungen. Dem Blues haben wir auch einen Grossteil unserer heutigen Pop- und R&B Musik zu verdanken. Hätte es den Blues nicht gegeben, gäbe es die Popmusik, wie wir sie heute kennen, wahrscheinlich nicht. Doch wie ist der Jazz entstanden? Ende des 19. Jahrhundert wird in den Südstaaten Marschmusik beliebt, die von den Afroamerikanern und auch von den Weissen gespielt wurde. Dieser Musikstil gilt als Frühform des Jazz. Um 1900 entwickelte sich aus der Marschmusik und der afroamerikanischen Musik der sogenannte New Orleans Jazz. Der New Orleans Jazz wird häufig als erster richtiger Jazzstil gesehen und ist auch heute fester Bestandteil der Stadt New Orleans. (Musik) Was den Jazz ausmacht, fragst du? Ein wichtiges Merkmal des Jazz ist die Improvisation. Dies hat seinen Ursprung in der afrikanischen Musiktradition, wo es üblich war, frei zu musizieren. Afrikanische Musik wurde mündlich überliefert und nicht in Notenschrift notiert. Ab 1930 entwickelte sich aus dem Jazz der Swing. Die beliebteste Form des Jazz. Swing ist Tanzmusik, welche von einer Bigband gespielt wird. Also. Jazz ist nicht gleich Jazz. Denn der Begriff Jazz beinhaltet eine Vielfalt verschiedener Stile und ist auch heute noch im Wandel. Übrigens kann man auch an der Hochschule Luzern Jazz studieren. Die Konzerte der Studierenden sind auch hier, in der Jazzkantine zu hören. Schau doch mal vorbei! Heute gibt es auch viele Popmusiker, die Jazzmusik machen. Lady Gaga hat beispielsweise mit Tony Bennett, einem berühmten Jazzmusiker, den Song «The Lady is a Tramp» aufgenommen. Dabei handelt es sich um einen Swing, um Tanzmusik. Viel Vergnügen. (Musik)