Fasnacht: Rüüdig guet! Es ist 4: 59 Uhr am «Schmutzige Donnstig». Es ist noch dunkel, die kostümierten Fasnächtler haben sich auf dem Kapellplatz versammelt. Eine elektrisierende Stimmung liegt in der Luft. Gleich geht` s los! 5.00 Uhr. Es knallt gewaltig. Der Urknall eröffnet die Fasnacht. Alle Anwesenden jubeln und auf dem Vierwaldstättersee erblickt man die Fritschifamilie, die vom Schiff steigt und in Richtung Kapellplatz läuft. Beim Kapellplatz angekommen knallt es gleich mehrere Male hintereinander. «De Fötzeliräge!» So beginnt die Luzerner Fasnacht jedes Jahr am Schmutzige Donnstig und lockt unzählige Fasnächtler in die Luzerner Altstadt. Doch kennst du die Bräuche der Luzerner Fasnacht? Schmutzige Donnstig, Güdismäntig, Güdisziistig und der Fritschibruch- kennst du diese Begriffe und was sie wirklich bedeuten? (Musik) Moderatorin: Willkommen zum Fasnachtsquizz! Wir schalten gleich zu unserem Aussenkorrespondenten Beat Schüpbach. Beat wo bist du? Beat Schüpbach: Ja danke, viel Mal. Ich bin hier am Güdismäntig Abend an der Luzerner Fasnacht. Die Stimmung hier ist «rüüdig guet» wie die Einheimischen so gut sagen. Ja, wir sind jetzt auf die Strasse gegangen und haben gedacht, wir fragen mal die Passanten, ob sie gewisse Einzelheiten der Fasnacht kennen. Zuerst fragen wir sie, ob sie wissen, was den Schmutziger… oder wieso der SchmuDo Schmutziger Donnstig heisst. Als Zweites fragen wir sie, ob sie wissen, was die Bedeutung von «Güdis» in Güdismäntig ist. Und zu guter Letzt haben wir die Passanten natürlich gefragt, ob sie wissen, was es mit dem Fritschibrauch auf sich hat. Und ich kann euch sagen, es sind einige sehr interessante Antworten dazu gekommen! Moderatorin: Wir sind gespannt. Hören wir uns an, was die Luzerner Fasnächtler wissen (Audio) Moderatorin: Danke Beat, da gilt es noch Einiges zu klären! Deshalb ist unser heutiger Gast, Leonie Potz, Fasnachtsexpertin der Zunft zu Safran, bei mir im Studio. Guten Tag Frau Potz. Was hat es nun mit dem «Schmutziger Donnstig» auf sich? Leonie Potz: Schmutzig leitet sich von «Schmotz» ab, was so viel wie «Fett» heisst. Gerne isst man an diesem Tag fettige Gebäcke, bevor man in der Fastenzeit darauf verzichten muss. Zudem war es der letzte Tag vor der Fastenzeit, an dem noch geschlachtet werden durfte. Moderatorin: Was können Sie uns zum «Güdigsmäntig» sagen? Leonie Potz: Auch hier dreht sich alles um die Fastenzeit. «Güdis» leitet sich von Güdel ab und bedeutet Magensack. Man stopft sich also bis Güdisziistig noch den Ranzen voll. Moderatorin: Wo kommt nun dieser Fritschibrauch her? Leonie Potz: Der Fritschibrauch ist eine ganz spannende Geschichte, ist jedoch nicht ganz klar belegt! Im Jahr 1446 feierte die Luzerner Bevölkerung den Sieg der alten Eidgenossenschaft über die Habsburger bei Ragaz. Jahrestag des Sieges war der Fridolinstag. Daher der Name Fritschi. Es wurde viel getrunken und gegessen. Für die Kirche war dieses Verhalten jedoch unverzeihlich, schliesslich war zu diesem Zeitpunkt Fastenzeit. Also hat man dieses Fest vorverschoben und es beginnt heute am «Schmutzige Donnstig.» Der Bruder Fritschi ist heute noch ein Symbol für die Luzerner Fasnacht. Moderatorin: Und können Sie uns noch etwas über die «Guggenmusik» berichten? Leonie Potz: Kakophonie. Moderatorin: Wie bitte? Eine Folge von schlecht klingenden Lauten. Ausser Sie mögen natürlich Guggenmusik! Bei der Guggenmusik handelt es sich um Blasmusik, die während der Fasnacht gespielt wird. Die Tradition der Guggemusik ist noch relativ jung. Die Basler haben sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingeführt. Moderatorin: Vielen Dank Frau Potz. Unsere heutige Sendung beenden wir mit einem Zitat einer Fasnächtlerin. (Musik)